Die Gewalt gegen Frauen ist ein aktuelles und brisantes Thema, das regelmäßig und in medial verschiedenen Formen behandelt wird. Wir haben uns auch damit auseinandersetzt und Ihnen nachfolgend einige Informationen diesbezüglich zusammengefasst.
Wo findet Gewalt gegen Frauen statt?
Gewalt gegen Frauen findet man in vielen Situationen. In der Öffentlichkeit am deutlichsten zu erkennen, sind verbale Übergriffe. Insbesondere in den späten Abendstunden, nach Diskothekenbesuchen, fürchten viele Frauen von Männern – gerne auch unter Alkoholeinfluss – angemacht oder angepöbelt zu werden und machen sich deshalb nur sehr ängstlich auf den Nachhauseweg.
Die häufigste Form von einer körperlichen Gewalt gegen Frauen findet man allerdings in privaten Haushalten, ganz geheim unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Männer in Familien und/oder Paarbeziehungen sind die verbreitetsten Täter.
Aus den verschiedensten Gründen kommt es dort zu brutalen Handgreiflichkeiten. Hierbei spielt es auch keine Rolle, in welchem Umfeld und welcher Gesellschaftsschicht sich die Beteiligten befinden. Gewaltbereite Männer und Frauen, die sich nicht wehren (können), findet man überall – von Juristen, über Bürokauffrauen bis hin zum gelernten Maler.
Wieso richtet sich Gewalt speziell gegen Frauen?
Wieso gibt es Gewalt speziell gegen Frauen? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Ein Grund, den man vor allem in europäischen Ländern begegnet, ist einfach eine Anstauung von Aggressionen und gewaltbereitem Gedankengut.
Warum sich Brutalität dann spezifisch gegen Frauen richtet, ist häufig auf persönliche Umstände und Erfahrungen, wie dem Verlassenwerden oder dem schlechten Verhalten der eigenen Mutter in der Kindheit, zurückzuführen.
Missbrauchsvorfälle oder eine rücksichtslose Erziehung können ebenfalls eine potenziell gewaltbereitere Persönlichkeit hervorbringen. Viele sehen in Frauen außerdem ein leichtes Opfer, das sich nicht wehren kann.
Oft ist auch einfach Frust ein Auslöser, der die Hand zum Ausholen antreibt – sowohl bei Männern als auch bei Frauen!
Exkurs: die Gleichberechtigung der Frau
Die Idee, Frauen und Männer als vor dem Gesetz gleichwertige Menschen zu behandeln, hat den Ursprung in der Zeit der westlich geprägten Aufklärung und wurde besonders als Forderung der Französischen Revolution (1789 – 1799) laut. Umgesetzt wurde diese Gleichberechtigung in Europa, speziell in Deutschland, im Zuge der Einführung des Frauenwahlrechts im Jahre 1918.
Werte und Konventionen einer Gesellschaft beruhen in der Regel auf einer historischen, kulturellen und damit auch religiösen Prägung. Aus diesem Grund steckt dieses gleichberechtigte Verhalten in anderen Kulturen und Ländern noch in den Kinderschuhen – ist vielleicht sogar gar nicht erwünscht.
Als die UN-Frauenkonferenz im März 2013 eine Erklärung vereinbarte, aus der hervorgeht, dass Frauen und Männern die gleichen Rechte eingeräumt werden und der Schutz beider Geschlechter durch entsprechende Maßnahmen gewährleistet werden soll, kamen die lautesten Proteste vor allem aus den islamisch orientieren Ländern. Dennoch wurde die Erklärung der Konferenz letztendlich von allen beteiligten Ländern bewilligt.
Eine komplette Gleichberechtigung ist aber, wenn man sich einmal die Gehälter von Männern und Frauen in gleichen beruflichen Positionen anschaut, auch auf europäischen Boden noch nicht erreicht.
Organisationen bieten Beratung und Unterstützung
Frauen, die Gewalt erleben oder Angst haben, verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt zu sein, sollten sich rechtzeitig informieren und sich unbedingt Hilfe an die Hand holen. Das Gleiche gilt auch für Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder, die gewaltbereites Verhalten gegenüber Frauen in ihrem Umkreis vermuten.
Es gibt viele Organisationen, Hilfstelefone und Vereine, wie beispielsweise der Frauen helfen Frauen in Not e.V. aus Konstanz, die betroffene Frauen mit Beratungsangeboten und Notfalltelefonen zur Seite stehen und psychologisch unterstützen.
Auch viele städtische Frauenhäuser bieten einen Ausweg aus den Fängen von den unterschiedlichsten Gewaltformen. Für all diejenigen, die sich vor dem Nachhauseweg in der Nacht fürchten, bieten Frauentaxis vielleicht eine ideale Lösung. Diese werden nur von Frauen gefahren, kosten nicht mehr als gewöhnliche Taxis und warten so lange, bis die Kundin sicher ihr Haus betritt.
Auch das Telefonieren mit der Freundin, die vielleicht ebenfalls gerade alleine nach Hause läuft, kann zumindest für einen gefühlten Schutz beitragen. Wem das nicht ausreicht, der sollte sich einfach mal erkundigen, ob und wo Selbstverteidigungskurse in der Stadt angeboten werden.