Das Informationszeitalter wird auch als Computerzeitalter oder digitales Zeitalter bezeichnet. Es stellt nach der Agrargesellschaft und dem Industriezeitalter die dritte Wirtschafts- und Gesellschaftsform dar. Wann das neue Zeitalter begonnen hat, ist umstritten. Einige behaupten, dass der Übergang vom industriell geprägten zum Informationszeitalter in etwa gegen Ende der 1970er Jahre erfolgte. Andere glauben, dass der Übergang erst 1990 stattgefunden hat. Fakt ist, dass der Wechsel geprägt war durch die zunehmende Bedeutung der kommunikativen Netzwerke. Gekennzeichnet ist das Zeitalter durch die zentrale Bedeutung von Wissen als Rohstoff und Ware. Die Produktion von materiellen Gütern verliert hingegen zunehmend an Relevanz. An ihre Stelle tritt das Wissen, das aufgebracht werden muss um ein Gut zu erzeugen.
Wissen weltweit – die digitale Vernetzung macht es möglich
Ermöglicht wurde das Informationszeitalter erst durch die elektronische Datenverarbeitung und die digitale, globale Vernetzung. Über das Internet ist es möglich, sich länder- und kontinentübergreifend auszutauschen und dabei Wissen zu generieren. Blogs und viele Videos bieten im Internet Lösungsvorschläge für alle möglichen mehr oder weniger großen Probleme, Wikis sammeln die Informationen zu allen möglichen Themen und in Foren verbreiten User Informationen und tauschen sich über jegliche Sachverhalte und Themen aus. So steht uns das Wissen mit Hilfe der Technik beinahe immer und überall zur Verfügung, egal ob als Wissensthek im Fernseher, Informationssendung im Radio oder in den Weiten des Internets. In Windeseile wird das Wissen so global geteilt und theoretisch kann jeder daran teilhaben und davon profitieren.
Die Informationsflut führt zur Handlungsunfähigkeit
Das neue Zeitalter stellt die Gesellschaft allerdings auch vor neue Herausforderungen. Erstmals in der Menschheitsgeschichte stehen mehr Informationen zur Verfügung, als man verarbeiten kann. Es fällt schwer, das Wesentliche zu erfassen und auf Grundlage der vielfältigen Informationen rationale Entscheidungen zu treffen. Die Gefahr besteht, dass die Informationsflut die Gesellschaft in Passivität versinken lässt, so die Theorie. Sie ist nur durch die Kommunikation zu bewältigen. Im Austausch mit Anderen kann das Individuum entscheiden, welches Wissen von Bedeutung ist und welches nicht.
Elektronische Helfer fördern die Vergesslichkeit
Mit Hilfe der Technik ist es dem Menschen gelungen, die Vielzahl der Informationen zu ordnen und zu verarbeiten. Navigationsprogramme, Smartphones, Palm-Geräte und Computerprogramme helfen dabei, das digitale Gehirn vereinfacht unser Leben. Immer mehr übernehmen moderne Geräte die Aufgaben unseres Gedächtnisses und entlasten es. In Studien wurde nachgewiesen, dass sich der Mensch immer mehr auf die Informationssuche als auf das eigene Erinnern verlässt. Gerade junge Menschen sind davon betroffen. Durch die Informationsflut verschlechtern sich die Wahrnehmungs-, Konzentrations- und Erinnerungsfähigkeiten. Die für das Suchen von Informationen zuständig, Neuronalen Vernetzungen nehmen zu und so lassen sich in Sekundenschnelle sämtliche Informationen finden. Es ist nicht länger nötig, sich selbst zu erinnern! Das führt zu einer größeren Abhängigkeit von digitalen Geräten und dieses Phänomen wird von der Wissenschaft als digitale Demenz beschrieben.