Wer hat das Geld erfunden?

Täglich benutzen wir es, das Geld. Ganz egal ob in Form von Scheinen oder Münzen, ohne Geld würde unsere Wirtschaft zusammenbrechen und die Gesellschaft käme zum Erliegen. Doch wer hat das Geld erfunden? Ständig bezahlen wir damit im Supermarkt, geben es für die verschiedensten Dinge aus und beauftragen Vermögensberater damit, es zu vermehren. Geld ist etwas, das so selbstverständlich zu unserer Gesellschaft gehört, dass wir uns nur selten Gedanken machen, wo es eigentlich herkommt und wie es entwickelt worden ist. Natürlich hat es Natural- oder Warengeld schon immer und in jeder Gesellschaft gegeben, doch wie entstanden Münzen und Banknoten?

Wer hat das Geld erfunden?
© Creatas/Thinkstock

Wer hat das Geld erfunden? – Münzen

Münzen gewannen in der Vergangenheit ihren Wert aus dem Metall, aus dem sie hergestellt waren. Da die verwendeten Edelmetalle im Gegensatz zu Naturalgeld keinen Wertverlust hatten, sondern nur durch Angebot und Nachfrage beeinflusst wurden, boten Münzen eine hohe Wertbeständigkeit. Richtige Münzen, die den heutigen zumindest entfernt gleichen, wurden erstmals zwischen 650 und 600 vor Christus in Lydien, einem Gebiet in der heutigen Türkei, geprägt. Die Münzen bestanden aus der natürlichen Gold-Silber-Legierung Elektron und trugen spätestens ab 600 vor Christus bildliche Darstellungen. Die Idee Münzen anstelle von Naturalien zu verwenden setzte sich im antiken Griechenland schnell durch und war bereits 400 vor Christus in der Region vorherrschend. Auch Scheidemünzen, also Münzen, deren Metallwert geringer war als der Nominalwert, entstanden in dieser Zeit. Nach Alexander dem Großen setzte sich die Darstellung von Herrschern auf den Münzen durch und blieb dort lange vorherrschend. In China wurde Münzgeld im dritten Jahrhundert vor Christus vereinheitlicht und spielte auch dort eine wichtige Rolle. Während ein auf Münzen basierendes System im Römischen Reich lange existierte, ging die Bedeutung im Mittelalter wieder zurück, bis im Spätmittelalter eine größere Münzvielfalt aufkam. Damit ist der Ursprung der Geldmünzen geklärt, doch wer hat das Geld erfunden, das wir heute kennen: Geldscheine?

Banknoten

Da bei hohen Beträgen die Nutzung von Münzen häufig unpraktisch war und weil man Münzen nicht mit einem beliebig hohen Nennwert ausstatten kann, wurde das Papiergeld entwickelt. Bereits im 10. Jahrhundert wurden in China Banknoten ausgegeben und verwendet. In Europa wurde Papiergeld erstmals im 15. Jahrhundert in Spanien ausgegeben, allerdings nur als Notgeld aufgrund fehlender Münzen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden in den Niederlanden Banknoten ausgegeben, diese waren komplett durch Münzen gedeckt. Die ersten offiziellen Banknoten wurden 1621 in Schweden emittiert, allerdings mangelte es den Bürgern an Vertrauen und so wurden sie kein wirklicher Erfolg. Anschließend gab es regional immer wieder verschiedene Versuche Papiergeld einzuführen, die in der Regel nicht von Erfolg gekrönt waren. Erst im 19. Jahrhundert setzte sich das Papiergeld zusehends durch, am Anfang war es noch durch Gold- oder Silberreserven gedeckt, dies nahm jedoch immer mehr ab.