Der EHEC-Erreger hält Deutschland zurzeit in Atem. Das Darmbakterium ist für die Erkrankung von inzwischen mehr als 1500 Menschen verantwortlich, 21 sind bisher gestorben. Doch warum machen Bakterien (im Darm) krank?
Bakterien sind ständiger Begleiter des Menschen. Überall verteilen sie sich auf und im Körper, alleine im Mund eines normalen Menschen sind es 1010 Bakterien. Die meisten Bakterien finden sich aber im Verdauungstrakt, über 400 verschiedene Artenvon Bakterien tummeln sich im Darm. Für die menschliche Verdauung sind Bakterien unverzichtbare Helfer und auch an anderen Stellen des Körpers sind sie enorm wichtig. Auf der Haut schützen Bakterien und andere Mikroorganismen den Körper vor krankheitserregenden Keimen.
Bakterien im Darm lösen eine Abwehrreaktion aus
Im Gegensatz zu den hilfreichen Bakterien, die uns schützen und dabei helfen gesund zu bleiben gibt es auch einige Arten, die krankmachen.
Schädliche Bakterien dringen auf unterschiedliche Weise in den Körper ein und schaden ihm. So ist eine Aufnahme über Nahrung ebenso möglich wie über die Atmung oder über die verschiedenen anderen Schleimhäute.
Ob und wie stark eine Erkrankung durch das Eindringen von bestimmten Bakterien ausbricht, hängt von mehreren Faktoren ab. Je nach Abwehrlage des Menschen ist es mehr oder weniger wahrscheinlich zu erkranken. Vermehrt sich das Bakterium stark, kommt es nach Ablauf der Inkubationszeit zu einer Reaktion des Körpers. Diese wird als bakterielle Infektion bezeichnet, die Erkrankung ist also ein Abwehrmechanismus des Körpers um den Eindringling loszuwerden. Die bakteriellen Erreger und der menschliche Abwehrmechanismus wirken dynamisch und komplex aufeinander ein und bestimmen so Krankheitsbild und -verlauf. Die meisten bakteriellen Infekte kann der Körper selber bekämpfen, aber bei schwereren Verläufen besteht die Möglichkeit mit Antibiotika gegen die Erreger vorzugehen.