Kann man das Gehirn trainieren?

Die Idee scheint einleuchtend: Wenn man den gesamten Körper durch Jogging trainieren kann, dann müsste das doch auch mit dem Gehirn möglich sein. Die Idee des „Gehirnjogging“ war geboren. Mit Denkaufgaben und Logikrätseln soll die Leistungsfähigkeit unseres Denkorgans trainiert und verbessert werden. Doch kann man das Gehirn wie einen Muskel trainieren?

In den USA gibt es sogar Fitnessstudios, in denen Menschen sogenanntes Gehirnjogging betreiben. So weit geht das Interesse am Training für das Gehirn bei uns zwar nicht, doch auch hierzulande erfreuen sich Denkaufgaben und Rätsel, die die Denkleistung verbessern sollen, großer Beliebtheit. Doch während die einen begeistert online Sudoku spielen, Denksportaufgaben und Rätsel lösen, zweifeln die anderen an der Wirksamkeit solchen Gehirntrainings.

 

Auch Sudoku ist Gehirnjogging

Zahlreiche Studien haben aber längst belegt, dass Menschen, die ihr Gedächtnis, ihre Aufmerksamkeit, ihre sprachlichen sowie ihre mathematischen Fähigkeiten regelmäßig trainieren, bis ins hohe Alter geistig fit bleiben. Auch das Risiko von Demenzerkrankungen wird dadurch reduziert. Probanden, die Kreuzworträtsel lösen oder online Sudoku spielen, die sich mit Denksportaufgaben beschäftigen oder gezielt „Gehirnjogging“ betreiben, schneiden bei entsprechenden Tests besser ab als Menschen, die ihr Gehirn nicht auf diese Weise trainieren.

Jeder Lernprozess ist „Gehirnjogging“

Doch nicht nur speziell für diese Zwecke entwickelte Aufgaben halten das Denkorgan in Schwung, sondern jede Art von Lernen. Menschen, die sich ein neues Hobby zulegen oder eine neue Sprache lernen, verbessern ihre Gehirnleistung damit ebenso wie eifrige Rätsel- und Knobelfreunde. Bereits ein Training von wenigen Wochen Länge hat sich in wissenschaftlichen Studien als förderlich für die Denkleistung erwiesen. Das vielleicht interessanteste Ergebnis all der Untersuchungen zur Trainierbarkeit des menschlichen Gehirns ist, dass jede Art von Training die Denk- und Gedächtnisleistung verbessert. Sogar das Erlernen einer Sportart wirkt sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten aus. Denn immer, wenn ein Mensch etwas Neues lernt, bilden sich neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn oder bilden sich einzelne graue Zellen sogar ganz neu.