In unserer heutigen Gesellschaft, in der Zeit Geld ist, ist Stress ein nahezu allgegenwärtiger Begleiter. Dass zu viel Arbeit auf Dauer nicht gesundheitsfördernd sein kann, zeigt die steigende Anzahl an Fällen von Burn Out emotioneller Natur. Inzwischen geht man davon aus, dass rund 10 Prozent der Berufstätigen in Deutschland unter dem Burn Out-Syndrom leiden. Doch womit hat man es hier eigentlich genau zu tun? Was passiert mit uns, wenn wir uns beinahe pausenlos der Arbeit widmen?
Was ist Burn Out?
Wer am Burn Out-Syndrom leidet, ist im wahrsten Sinne des Wortes „ausgebrannt“. Diese tiefe Erschöpfung ist in erster Linie vor allem auf die Psyche bezogen, kann zu guter Letzt aber auch den Körper und seine Funktionen in Mitleidenschaft ziehen.
Das Burn Out-Syndrom ist in der Regel auf beruflichen Stress – beispielsweise zu viel Arbeit zurückzuführen. Betroffene ziehen sich mit der Zeit immer mehr aus ihrem sozialen Umfeld zurück, werden apathisch und verfallen dem Pessimismus.
Obwohl man nach wie vor merkt, dass sich die Person anstrengt, sinkt das Niveau der Arbeitsergebnisse immer weiter. Der Körper reagiert darauf zum Beispiel mit Konzentrations- und Schlafstörungen sowie einem allgemeinen Schwächegefühl. Sollte man diese Symptome bei sich selbst oder bei einer anderen Person bemerken, ist es unbedingt ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Nur dort kann man eine genaue Diagnose erhalten, auf Mutmaßungen darf man sich nicht verlassen.
Die Anfänge des Burn Out
Der Begriff Burn Out wurde in den 70er Jahren geboren und erlangte im Verlauf der letzten Jahrzehnte eine unglaublich große Popularität.
Der Psychologe Herbert Freudenberger verfasste im Jahr 1975 den ersten wissenschaftlichen Beitrag zum Thema Burn Out. Ihm folgte im Jahr 1976 die Sozialpsychologin Christina Maslach. Zunächst wurde der Begriff Burn Out mit einem bestimmten Krankheitsbild in Zusammenhang gebracht, das vermehrt bei Personen auftrat, die viel mit anderen Menschen zusammenarbeiten.
Heutzutage kommt es fast innerhalb jedes Berufs zu Fällen von Burn Out. Anhand unterschiedlicher Studien hat sich ferner ergeben, dass vor allem Erwerbstätige auf der hart umkämpften Karriereleiter, d.h. innerhalb der mittleren Führungsebene, vermehrt von dieser vollständigen Erschöpfung betroffen sind.
Ein Burn Out emotioneller Art – nur eine modische Prognose?
Burn Out ist heute deshalb so omnipräsent, da es längst kein Tabuthema mehr ist. Den Betroffenen geht es in der Regel leichter von Lippen, wenn sie von einem Burn Out emotioneller Art sprechen, als wenn sie zugeben unter Depressionen zu leiden.
Viele Psychiater und Psychologen warnen jedoch davor, den Begriff allzu leichtfertig zu verwenden. Obwohl der Begriff so populär geworden ist, sollte er nach wie vor ernst genommen werden – schließlich kann Burn Out die Vorstufe einer Depression sein.
Zu viel Arbeit vermeiden, präventive Maßnahmen rechtzeitig ergreifen
Versuchen Sie, die Signale richtig zu deuten und nehmen Sie vor allem die Warnzeichen Ihres eigenen Körpers ernst. Wer merkt, dass einem beinahe die Decke auf den Kopf fällt, sollte rechtzeitig die Reißleine ziehen.
- Schaffen Sie in Ihrem Alltag Platz für Entspannungsphasen
- Versuchen Sie, wenn möglich, Ihre Arbeit nicht mit nach Hause zu nehmen
- Planen Sie Zeit für einen Yoga-Kurs ein oder besuchen Sie Seminare zu autogenem Training und richtigen Atemtechniken.
Insbesondere Frauen sind der Gefahr ausgesetzt, an einem Burn Out – emotioneller Erschöpfung – zu erkranken. Durch Familie, Haushalt und Job sieht sich das weibliche Geschlecht häufig mit einer äußerst anstrengenden Mehrfachbelastung konfrontiert, die ganz automatisch Stress nach sich zieht. Dazu kommt dann noch der Druck, bloß nicht versagen zu wollen, der auch im Zeitalter der Emanzipation nach wie vor auf dem Rücken der Frauen lastet.
Im Endeffekt gilt jedoch für beide Geschlechter, dass Sie dem Burn Out-Syndrom und den damit verbundenen Risiken mit dem entsprechenden Ernst begegnen sollten. Achten Sie darauf, Ihre Lebenszeit nicht mit zu viel Arbeit zu verbringen. Für die seelische Ausgeglichenheit sollte immer genug Zeit für „die schönen Dinge des Lebens“ eingeräumt werden.