Jeder Deutsche trinkt im Durchschnitt 107 Liter Bier pro Jahr. Damit handelt es sich um das beliebteste alkoholische und das viertpopulärste Getränk überhaupt. Doch wie wird Bier eigentlich hergestellt?
Wenige Zutaten für viel Geschmack
Jeder hat wahrscheinlich schon einmal vom Reinheitsgebot gehört. Dieses ist die anerkannte Vorstellung dessen, welche Zutaten Bier enthalten darf. Die Regelung, die erst seit dem 20. Jahrhundert den Namen ‚Reinheitsgebot‘ trägt, orientiert sich dabei an traditionellen Brauordnungen, die Brauereien im Mittelalter aufstellten, um die Qualität des Getränks auch bei dezentralisierter Produktion zu gewährleisten. Verkürzt besagt das Gebot zum „einzig richtigen“ Bier brauen, dass das Getränk aus keinen anderen Zutaten als Hopfen, Malz, Hefe und Wasser bestehen darf. Im heute gültigen Biersteuergesetz ist diese Anweisung etwas ausführlicher formuliert immer noch erhalten.
Das komplizierte Verfahren einfach erklärt
Doch wie macht man aus nur vier Zutaten ein schmackhaftes Getränk? Im Detail stellt sich dieser Prozess als durchaus langwierig und kompliziert dar, deshalb beschränken wir uns hier einmal nur das Wesentliche: Die vier Zutaten werden gemischt und erhitzt, was zu verschiedenen biochemischen Reaktionen führt, die unter anderem bedingen, dass aus Stärke Zucker wird, eine charakteristische Würze entsteht und gärende Hefe in Alkohol resultiert. Durch Abkühlung und Reife in geschlossenen Tanks reichert sich die Mixtur eigenständig mit Kohlensäure an, was sie letztendlich und im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Gebräu werden lässt. Der gesamte Vorgang, der alle Arbeitsschritte von den Zutaten bis zum fertigen Bier umfasst, nimmt rund drei Wochen in Anspruch.
Dem Bier brauen vor Ort beiwohnen
Wegen des erforderlichen Aufwands und der benötigten Gerätschaften ist Bier brauen in Eigenregie nicht ohne Weiteres möglich und nichts, was man mal eben nebenberuflich im Hobbykeller veranstaltet, auch wenn einige Miniaturbrau-Sets dazu animieren. Vielmehr lohnt es sich, mal eine Brauerei zu besichtigen, welche es in nahezu jeder größeren deutschen Stadt gibt. Hier kann man live dabei sein, wenn aus den unscheinbaren Zutaten würziger Gerstensaft wird, von dem man dort sicherlich auch eine Kostprobe nehmen darf. Oder aber man probiert sich durch die rund 5000 Biersorten, die hierzulande produziert werden. Bestimmt findet sich darunter die ein oder andere, die dem persönlichen Geschmack entspricht. Damit man am nächsten Tag nicht mit einem dicken Kater aufwacht, sollte man es aber nicht übertreiben und zwischen den Bieren dem Körper immer die gleiche Menge Wasser zuführen.