Was macht eine gute Innendämmung aus?

Wer sich regelmäßig über zu hohe Heizkosten oder Feuchtigkeit im Wohnraum ärgern muss, wird früher oder später über die Sanierung der Innendämmung des Hauses nachdenken. Wir haben zusammengetragen, worauf es bei einer guten Innendämmung ankommt und stellen einige gängige Dämmmaterialien vor.

Hilfe zur Entscheidungsfindung einholen

Im Gegensatz zur Außensanierung, die oft mit etwaigen rechtlichen Rahmenbedingungen, Denkmalschutzauflagen und anderen baulichen Problemen verbunden ist, stellt das Anbringen von Innendämmung eine attraktive Alternative für diejenigen dar, die ihr Haus vor Feuchtigkeit und warmen oder kalten Temperaturen schützen möchten.

Gerade bei der Sanierung von Altbauten hat sich die Innendämmung mittlerweile als probate und vergleichsweise kostengünstige Maßnahme erwiesen, um die Wärmeisolierung des Hauses und damit auch die Heizkosten zu optimieren. Das erspart bei den alten Gebäuden häufig die Installation einer Dämmung an der denkmalgeschützten Außenfassade, die für gewöhnlich mit einem enormen Verwaltungs- und Kostenaufwand einherkommt.

Wer sich über sämtliche Sanierungsmaßnahmen informieren möchte, der kann mit dem Sanierungskonfigurator des Bundes einen ersten Überblick erlangen. Dieser gibt Auskunft darüber, mit welchen Kosten beispielsweise bei der Installation einer neuen Außendämmung zu rechnen wäre. In der Regel lohnt sich diese tatsächlich nur, wenn sie gemeinsam mit weiteren Sanierungsmaßnahmen wie etwa der Erneuerung des Putzes durchgeführt wird. Das wirft den Blick wiederum zurück auf die vielversprechenden Möglichkeiten einer modernen Innendämmung.

Dämmstoffe und Dämmmaterialien

Grundsätzliches

Je nachdem für welchen Dämmstoff wir uns entscheiden, können wir bei Innendämmung noch immer 5 bis 15 Prozent unserer Heizkosten einsparen. Das ist ungefähr die Hälfte dessen, was eine fachgerechte Außendämmung an Ersparnis bringen könnte – so bleibt es nichtsdestotrotz eine Abwägungssache. Zu beachten ist, dass bei Innen- sowie Außensanierung auf die fachmännische und korrekte Installation der Dämmstoffe geachtet werden sollte. Nur so ist die Wirksamkeit der Isolierung auch garantiert.

Wenn hier an der falschen Stelle spart oder schlampt, dem droht möglicherweise sogar ein Ergebnis, das die Ausgangssituation eher verschlechtert hat. Der Ärger wäre sicher groß, würde eine Maßnahme, die eigentlich zur Kosteneinsparung durchgeführt wurde, stattdessen hohen Folgekosten verursachen. Langfristig sind in einem solchen Fall neben dem Nichterreichen der gewollten Dämmwerte auch Schäden durch Schimmelbefall und feuchte Wände nicht ausgeschlossen.

Umweltverträglichkeit von Baustoffen der Innendämmung

Der Anstieg des ökologischen Bewusstseins der meisten Menschen hielt natürlich auch Einzug in der Baubranche und sorgte in weiten Teilen für ein Umdenken. Das gilt für Verbraucher, ebenso wie für Bauherren, Handwerksbetriebe und Produzenten von Dämmmaterialien. Wer selbst Wert auf Umweltverträglichkeit und Klimafreundlichkeit seiner Baustoffe legen möchte, findet inzwischen eine große Auswahl an möglichen Dämmstoffen für die Isolierung von Innen.

Das beruhigt nicht nur das Gewissen, sondern sorgt auch für eine bessere Luftqualität im Zimmer. Nicht zuletzt macht es schlichtweg einen psychologischen Unterschied zu wissen, dass hinter der Wand natürliche Stoffe wie Hanf, mineralische Stoffe wie Kalziumsilikat und Zellulose verbaut worden anstatt chemischer Baustoffe wie Styropor oder Polyurethan.

Beispiele für umweltfreundliche Dämmstoffe

Kalziumsilikat: Die 20mm bis 120mm dicken Platten besitzen die hervorragende Eigenschaft, dass sie keine sogenannte „Dampfsperre“ oder einen „Dampfpuffer“ benötigen, um mit der eindringenden Feuchtigkeit umzugehen. Kalziumsilikatplatten sind in der Lage, Feuchtigkeit einzulagern und auch wieder an die Umgebung abzugeben. Ein weiterer Vorteil dieses Materials besteht darin, dass es diversen Brandschutzanforderungen aufgrund seiner mineralischen Beschaffenheit mühelos gerecht wird.

Schafwolle: Dieses Material bildet insofern eine Ausnahme, als dass es den einzigen natürlichen Dämmstoff aus tierischen Fasern darstellt. Gerade hierbei ist die luftreinigende Wirkung hervorzuheben (eignet sich dadurch besonders für Allergiker). Ebenfalls nicht außer Acht zu lassen ist, dass Schafwolle auch vorzügliche Eigenschaften in der Schall- und Wärmeisolierung besitzt. Jeder, der schon mal ein Kleidungsstück aus Merino- oder Schurwolle getragen hat, wird das aus eigener Erfahrung bestätigen können. Im Gegensatz zu Kalziumsilikat ist Schafwolle aber entflammbar. Dies wiederum hat zur Folge, dass hier, genauso wie bei anderen pflanzlichen Dämmstoffen, Borsalz hinzugegeben werden muss, um dieser Eigenschaft entgegenzuwirken.

Zusammenfassung

Zusammenfassend bleibt uns zu sagen, dass eine gute Innendämmung eine teure und aufwendige Außensanierung vor allem dann ersetzen kann, wenn sich die Probleme in Grenzen halten. Gerade zum Einsparen von Heizkosten lassen sich dank entsprechender Innendämmung effektive Vorkehrungen treffen, die die Heizrechnung schmälern. Dennoch sollte jede Sanierungsmaßnahme – egal ob Innen- oder Außensanierung – stets wohlgeplant sein. Eine Kalkulation der Kosten ist quasi unabdingbar, um eine Aussage darüber treffen zu können, was im speziellen Fall die lohnenswertere Alternative ist.